Eine alpine Landschaft mit hohen Gipfeln, Schnee und Gletschern, wohin das Auge blickt: Dieses Bild bietet sich Ihnen auf der Spitze des Galdhøpiggen. Und Sie wissen, genau diesem Moment sind Sie der Mensch, der auf dem höchsten Punkt Norwegens steht. Rundherum befinden sich die höchsten Berge Nordeuropas.
Jotunheimen erstreckt sich von der westnorwegischen Natur mit ihren hohen und spitzen Gipfeln, die in Hurrungane am ausgeprägtesten sind, bis in die Natur Ostnorwegens mit ihren großen Tälern und Gebirgsseen. Die Königin unter den Gebirgsseen ist der smaragdgrüne Gjende. Die grüne Farbe rührt vom Gletscherwasser her. Die Gletscherflüsse führen Schlamm mit winzigen Tonpartikeln mit sich in den Gebirgssee. Die Partikel reflektieren das Sonnenlicht und verleihen dem See seine besondere grüne Farbe. Wenn die Schmelze im Gebirge besonders stark ist, ist die Farbe am intensivsten. Utladalen ist ein Landschaftsschutzgebiet im Nationalpark Jotunheimen. In diesem engen und eigentümlichen Tal gibt es wärmeliebenden Laubwald und hohe Wasserfälle. Die Landstraße, die sich durch das Tal windet, kreuzt auf ihrem Weg zwischen den Hängen mehrmals den wilden Utla.
Sehen Sie sich selbst auf einem der schroffsten Gipfel? Das Bergsteigen in Jotunheimen steht genauso hoch im Kurs wie damals, als die Engländer im 19. Jahrhundert mit der Erforschung dieser Berge begannen. Viele folgen noch immer den Spuren von Slingsby und den anderen Pionieren. Träumen Sie vom Zucken der Angelrute, wenn eine Bergforelle angebissen hat? Ist es Ihr Herbsttraum, mit der Familie in den Bergen zu wandern, auf einem Pfad von Stein zu Stein zu hüpfen und das Picknick auf einem Felsblock auszupacken? In Jotunheimen braucht all dies kein Traum zu bleiben. Gipfelsammler wie Familien finden den Weg nach Jotunheimen. Hier können sie über üppige und blühende Vegetation staunen, die Magie des blauen Eises erleben, Felswände bezwingen und tagelang durch Steine, Schneefelder und mächtige Berge wandern. Oder einfach nur die Aussicht genießen.
In Jotunheimen ist für Gipfelsammler ebenso Platz wie für Blumenliebhaber. Die Bergwelt bietet dem passionierten Bergsteiger, aber auch dem Erstbesucher wunderbare Erlebnisse. Wenn Sie noch nie allein in den Bergen unterwegs waren oder sich Begleiter wünschen, können Sie die Berge gemeinsam mit einem Bergführer entdecken.
Von Hütte zu Hütte
Die markierten Wanderwege in Jotunheimen führen fast immer zu einer Touristenhütte. In den meisten Hütten erhalten Sie warmes Essen und ein Dach über dem Kopf für die Nacht, wenn Sie sich nicht lieber selbst in einer der unbewirtschafteten Hütten versorgen möchten. Wenn Sie ein Zelt im Rucksack dabeihaben, stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen!
Klimapark 2469
Erleben Sie Berge und Klima auf einer interessanten und lehrreichen Wanderung durch den Klimapark am Galdhøpiggen. Die geführte Wanderung endet im Eistunnel: 60 Meter tief im Eis – 6000 Jahre weit in der Vergangenheit. Die Führung kann unter klimapark2469. no gebucht werden.
Besseggen
Besseggen ist die Ikone unter den norwegischen Bergwanderungen. Die Tour führt teilweise durch weites und schroffes Gelände mit Kletterstrecken. Unterwegs hat man Aussicht auf den See Gjende und die hohen Berge. Diese Tagestour erfordert eine gute körperliche Verfassung und ausreichend Proviant und Kleidung für einen Tag in den Bergen. Bestellen Sie eine Fahrkarte für die Gjende-Fähre und machen Sie sich auf zur bekanntesten Wandertour Norwegens. Siehe gjende.no.
Gipfeltour
Der Galdhøpiggen ist höher als alle anderen Berge in Norwegen. Folgen Sie einem Gletscherführer von der Juvasshytta oder gehen Sie auf eigene Faust von Spiterstulen. In Jotunheimen finden Sie die meisten der norwegischen Zweitausender. Die Aussicht von einem Gipfel weckt die Lust, den nächsten zu erklimmen, und so beginnt das Gipfelsammeln.
Gletscherwanderung
Eventyrisen im Gletscher Svellnosbreen ist eine märchenhafte Welt aus Eis und faszinierender Landschaft, ein Tummelplatz für Abenteuerlustige mit Erlebnisdrang, Steigeisen und Eispickel. Das Wandern über Schneegletscher und Blaueisfelder erfordert eingehende Kenntnis und Erfahrung mit Gletschern und Ausrüstung – oder die Begleitung eines erfahrenen Gletscherführers.
Utladalen
Im Naturhaus Utladalen erhalten Sie einen Einblick in die Natur und Kultur im Tal und im westlichen Jotunheimen. Hier am Eingang zum Utladalen können Sie auch Kaffee und Waffeln genießen. Wandern Sie auf der kinderfreundlichen Strecke entlang der Landstraße zum Hof Vetti – ein gemütlicher Spaziergang mit dem Kinderwagen oder eine kleine Radtour!
Das Leben im Hochgebirge ist nur möglich, wenn man sich anpasst. Nicht alle Lebewesen können lange Winter und widrige Winde überleben. Hier sind Vögel und andere Tiere Bedingungen ausgesetzt, unter denen man ein Leben nicht für möglich halten sollte. Das Tierleben in Jotunheimen reicht von robusten Kleinvögeln bis zu Raubtieren mit Adleraugen und scharfen Nasen. Sie alle sind Hochgebirgsspezialisten
Vielfraß Geschmeidig und stark streift der Vielfraß als Jäger und Aasfresser durch die Berge. Er ist ein Einzelgänger mit sehr großem Lebensraum. Der Vielfraß profitiert von der großen Zahl der Rentiere, mit denen er sich auch den Lebensraum teilt.
Rentiere
Norwegen hat die internationale Verantwortung für die Erhaltung des Wildrentierbestandes. Diese Hochgebirgsart ist besser als alle anderen an niedrige Temperaturen und ein karges Futterangebot angepasst, und die Herden wandern im Laufe des Jahres ständig zwischen Weide- und Wurfgebiet hin und her. Das Wildren lebt in West-Jotunheimen, während Rentierhalterverbände in Vågå und Lom große Hausrentierherden im östlichen Jotunheimen halten.
Vögel im Gebirge
Wenn wir in den Bergen sind, sehen und hören wir das Leben in der Luft. Die großen Greifvögel jagen Niederwild, Nager und Kleinvögel. Der zweitgrößte Greifvogel Norwegens, der Steinadler, kann eine Spannweite von bis zu 2,2 m aufweisen. Am größten ist das Weibchen, was bei Greifvögeln üblich ist. Auch der Gerfalke hat eine große Flügelspannweite: mit bis zu 1,6 m ist er unser größter Falke. Er ist ein flinker Jäger, der seine Beute üblicherweise mit hoher Geschwindigkeit in der Luft schlägt.
Die Vögel sind ein Teil der Geräuschkulisse im Gebirge. Dem magischen Ruf des Goldregenpfeifers folgen viele Bergwanderer, und wenn Sie einen Laut wie von zwei aneinanderschlagenden Steinen hören, ist es der Steinschmätzer, der Sie im Blick hat. Mit seiner blauen und rotbraunen Brust ist das Blaukehlchen ein exotischer Anblick. Im Birkenwald und im Weidendickicht ist er auch im Hochgebirge zu finden.
Populationsschwankungen
Die magere Lebensgrundlage in den Bergen macht viele Arten verwundbar und abhängig von einem guten Nahrungsangebot und Ungestörtheit. Nur so können sie ihren Bestand aufrechterhalten.
In einigen Jahren wimmelt es in den Bergen von kleinen, eifrigen Lemmingen. Große Bestände an Kleinnagern sorgen für gute Bedingungen und mehr Nahrung für Raubtiere und Greifvögel. In solchen Jahren hat es das Schneehuhn leichter und brütet mehr Küken aus. So kann sich der Schneehuhnbestand nach guten Lemmingjahren erholen.
Grundgebirge
Das Kaledonische Gebirge erstreckt sich von Norden nach Süden durch ganz Norwegen. Einen Teil dieser Gebirgskette kennen wir als Jotunheimen. Die Berge und Gipfel von Jotunheimen sind erosionsbeständig, was auf die für dieses Gebiet typischen harten Gesteinsarten Gabbro und Syenit zurückzuführen ist. Anderenorts in Jotunheimen finden wir lockerere und nährstoffreichere Gesteinsarten, die einen besseren Nährboden für eine vielfältige Vegetation bieten.
Botanische Vielfalt
In größter Höhe von allen Blütenpflanzen wächst der GletscherHahnenfuß: in bis zu 2370 m Höhe unterhalb des Glittertinden. Sobald der Schnee geschmolzen ist, zeigen sich auch die Frühlings-Küchenschelle und der Gegenblättrige Steinbrech. Wo es guten Boden gibt, wachsen mehrere typische Tieflandarten hier in Jotunheimen auch noch in gut über 1000 m Höhe, darunter das Maiglöckchen. Diese giftige Pflanze wurde in der Kräutermedizin früher für riskante Behandlungen von Herzkrankheiten, Erkältungen und Bauchschmerzen verwendet.
Entlang der Nordseite des Sees Gjende und unterhalb des Besseggen sorgt kalkreicher Boden für botanische Vielfalt in fruchtbarem Fjellbirkenwald. An steilen Hängen wächst die weißgekleidete „Gebirgskönigin“, der Strauß-Steinbrech, der hier auch Vianvang genannt wird. Diese Pflanze ist die Nationalblume Norwegens.
Flechten
Landkartenflechten kommen in Norwegen häufig vor. Weil Landkartenflechten unter Eis nicht überleben, kann man anhand der Größe einer Flechte ausrechnen, wie lange ein Gebiet eisfrei gewesen ist. Landkartenflechten wachsen extrem langsam: Wenn die Flechte einen Durchmesser von fünf Zentimetern hat, beträgt ihr Alter ungefähr 250 Jahre. Die Flechte beginnt zu wachsen, sobald Eis und Schnee den Stein nicht mehr ganzjährig bedecken. Helles Gestein ohne Flechten ist daher seit kürzerer Zeit eisfrei als flechtenbewachsenes Gestein.
Hier ist Platz für alle, wenn wir auf die Menschen und Tiere um uns herum Rücksicht nehmen. Die Nationalparks sind die Filetstücke norwegischer Natur. Ihr Schutzstatus trägt zur Erhaltung der Landschaft und der Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt bei.
Jedermannsrecht
Zu Fuß und auf Skiern dürfen Sie sich überall frei bewegen. Folgen Sie im Nationalpark vorzugsweise den markierten Wegen oder abgesteckten Loipen. Schlagen Sie Ihr Zelt auf, wo Sie möchten, solange der Platz weiter als 150 Meter von einem bewohnten Haus oder einer Hütte entfernt ist. Im Nationalpark dürfen Sie Beeren, Pilze und gewöhnliche Pflanzen zum eigenen Verbrauch sammeln. Nehmen Sie jedoch Rücksicht auf Vegetation und Tierleben, besonders in der Nist- und Brutzeit.
Kulturdenkmäler wie Siedlungsreste und Fanggruben stehen unter Denkmalschutz. Bitte keine Steine von alten Mauern mitnehmen.
Abfall
Bitte räumen Sie hinter sich auf und nehmen Sie Ihren Abfall mit nach Hause.
Lagerfeuer dürfen zwischen dem 15. September und 15. April entzündet werden. In den restlichen Monaten ist dies nur an Orten erlaubt, an denen keinerlei Brandgefahr besteht. Nehmen Sie bei der Suche nach Brennholz Rücksicht auf die Natur.
Jagen und Angeln sind im Nationalpark erlaubt, wenn Sie über einen Jagd- bzw. Angelschein verfügen. Lebende Fische dürfen nicht als Köder verwendet werden. Lebende Fische oder nasse Angelausrüstung darf auch nicht von einem Gewässer zum anderen mitgenommen werden.
Hunde dürfen gern mitgenommen werden. Zwischen dem 1. April und dem 1. Oktober/1. November müssen alle Hunde an der Leine geführt werden. Nehmen Sie bitte ganzjährig Rücksicht auf Wild, Weidetiere und Menschen. Besonders Rentiere sind im Winter und Frühjahr empfindlich.
Transportmittel mit Motor sind im Nationalpark grundsätzlich verboten.
Kleidung und Ausrüstung
Das Wetter in den Bergen kann im Sommer wie im Winter schnell umschlagen. Es kann bei blauem Himmel schön warm sein, dann plötzlich wieder kühl und sehr neblig.
Sie müssen sich selbst ein Bild von Wetter- und Wegeverhältnissen verschaffen und beurteilen, wie gut Sie selbst für die geplante Tour gerüstet sind und dann mit Kleidung und Ausrüstung entsprechend vorsorgen. Mit einem Bergführer können Sie sich sicher fühlen und erhalten nützliche Tipps.
Karte und Information
Gute Planung ist die Voraussetzung für eine gelungene Tour!
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